Der Internationale Tag der Frau fällt mit den ersten Frühlingstagen zusammen. Die Woche um diesen Tag ist immer eine ganz besondere Zeit für die SAO-Frauen, sowohl für die Klientinnen als auch für Volunteers und die festangestellten Mitarbeiterinnen. Wir feiern das Frausein und Solidarität und ehren jene von uns, deren blosse Existenz ein Zeugnis für die Kämpfe für Gleichberechtigung, Frieden und Sicherheit von Frauen auf der ganzen Welt ist.
Dieses Jahr haben die Teams auf Lesbos und in Athen mit noch grösserer Begeisterung teilgenommen: Es sind alle zurück in den Tageszentren und voller Ideen, welche in den zwei Jahren voller Einschränkungen und mit mehr Regeln, als man sich merken konnte, sorgfältig ausgearbeitet und entwickelt wurden und welche sich nun in konkreten Aktionen manifestieren können.
In dieser ersten Frühlingswoche gab es in den Tageszentren Amina und Bashira Aktivitäten wie Filmvorführungen in der Muttersprache der Klientinnen, Integrationsworkshops in Zusammenarbeit mit dem UNHCR, die Produktion eines kurzen Videos darüber, was es bedeutet, eine Frau zu sein, weitere interaktive Kunstprojekte, Tanzen und geselliges Beisammensein in einer entspannteren Umgebung. Ausserdem wurden Blumen und individuell angefertigte Armbänder verschenkt.
Passend zu der Bedeutung dieses Tages und auch zu der Bedeutung der Wiedergeburt, die der Frühling symbolisiert, wurde auf der Insel Lesbos ein neues SAO-Projekt ins Leben gerufen. SAO hat damit begonnen, geflüchteten Frauen Führungen durch die Stadt Mytilini anzubieten, ähnlich derjenigen, die während der Woche zum Tag der Frau stattfand. Die Führungen konzentrieren sich auf die multikulturellen Aspekte der lokalen Geschichte und bieten Informationen über den Einfluss von Frauen auf das geistige Leben der Insel und darüber hinaus.
Während eines zweistündigen Spaziergangs besuchen die Teilnehmerinnen Denkmäler, die mit Frauen in Verbindung stehen, sowie einige der wichtigsten historischen Stätten der Stadt. Der Gruppe wird die Sapho-Statue auf dem nach ihr benannten Platz vorgestellt, die Freiheitsstatue, die ankommende Schiffe und Boote begrüsst, die Grotte der stillenden Mutter und die Statue der kleinasiatischen Mutter. Gemeinsam besuchen sie eine Moschee, eine katholische Kirche und eine orthodoxe Kirche. Die Tatsache, dass diese nahe beieinander liegen, ist ein Symbol für das friedliche Zusammenleben, das in Zeiten gesellschaftlicher Unruhen dringend benötigt wird.
Die gemischte Gruppe von SAO-Frauen auf der Stadt-Tour ist genauso Beweis dafür, dass ein friedliches Zusammenleben möglich ist wie das tägliche Leben in den Tageszentren von SAO. Darüber hinaus dient die Stadt-Tour als wertvoller Willkommensgruss für Frauen, die Teil der griechischen Gesellschaft werden wollen und nicht einfach als Bewohnerinnen eines Flüchtlingslagers wahrgenommen werden möchten.
Die interaktiven Kunstprojekte zum Thema Frausein aus dem Amina Centre und dem Bashira Centre
Comments